Avery Scott Middleston

Avery lebt seiner Meinung nach den Traum eines jeden jungen Mannes. Nach einem exzellenten Bachelorabschluss und einem Jahr Arbeit entschied er sich dazu, doch wieder an die Uni zu gehen, um das wilde Studentenleben noch so lang wie möglich mit seinen Freunden zu genießen. Der junge Zauberer ist die Art Mensch, den man als Glückspilz beschreiben würde. Gute Noten ohne wenig Aufwand, hübsche Verehrer*innen, aber auch eine Wohnung im angesagtesten Stadtteil zu einem moderaten Preis – Avery scheinen die Dinge geradezu in den Schoß zu fallen, ohne dass er sich groß dafür anstrengen müsste.

Verwöhnt durch all die glücklichen Ereignisse und Umstände der Vergangenheit geht er unbeschwert durchs Leben und das auch gerne, ohne nach links und rechts zu blicken. Dass das ein oder andere gebrochene Herz seinen Weg säumt und manch einer noch ordentlich ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hat, fällt ihm entweder nicht auf, oder er blendet es gekonnt aus. Bisher ist schließlich immer alles gutgegangen. Avery genießt sein Leben in vollen Zügen und ist neuen Abenteuern alles andere als abgeneigt, seien es Reisen, Partys oder wechselnde Partner. Nichts missfällt dem extrovertierten jungen Mann mehr, als eingeengt zu werden. Pflichten und Termine werden von ihm gerne mal vernachlässigt oder verpeilt, vor allem wenn er sie als unwichtig erachtet. Der junge Zauberer macht einen großen Unterschied zwischen seinen Liebsten und flüchtigen Bekanntschaften, denn für erstere würde er ohne zu zögern kämpfen. Seine zwei besten Freunde Nate und Oscar stehen für ihn auf derselben Stufe wie seine Familie – auch wenn er lieber mit ihnen zusammenleben würde als mit seiner kleinen Schwester Aubrey.

Ruhe findet er in der Kunst. Man würde es auf den ersten Blick nicht vermuten, aber an Avery ist ein kleiner Künstler verloren gegangen. Und so findet man ihn nach langen Partynächten oder an besonders dunklen und kühlen Wintertagen meist in seinem Zimmer vor der Leinwand, zwischen Farbtuben und Pinseln in seiner ganz eigenen Welt. Von Erfolg gekrönt und der eigenen Unfehlbarkeit überzeugt, ist Avery mit der Zeit jedoch nicht nur selbstbewusst, sondern auch sehr selbstgerecht geworden und so ist es für viele nur noch eine Frage der Zeit, bis sein Weg nach ganz oben mit einem umso tieferen Fall endet.